Pirol
Oriolus oriolus
Der Vogel Bülow, der dem unsterblichen Humorist Loriot seinen Künstlernamen gegeben hat, ist ein heimlicher Bursche. Man hört weithin seinen unverkennbaren Flötenruf, muss aber meist ein gute Portion Geduld aufbringen, um ihn dann auch, oft auch nur fliegend, sehen zu können. Aber manchmal haben wir Glück und einer der Vögel sitzt frei in einer frischgrünen Eiche Mitte Mai und flötet den Sommer herbei.
Welch ein Glück! Bei uns rund um Müllheim sind Pirole eine Selbstverständlichkeit, wenn auch sehr heimlich, im Norden und Westen Deutschlands dagegen ausgesprochen rar. Und in der Mitte fehlt er völlig, von daher können wir uns hier glücklich schätzen.
Achten Sie also besonders am Rheinufer auf die auffallenden „Didlioh“ Rufe. Schauen Sie besonders hoch oben in den Bäumen, wenn Sie ihn gehört haben.
Der Pirol lebt übrigens hauptsächlich von Insekten, selten frisst er auch mal Kirschen. Ende Mai fängt er an zu brüten und nach ca. 18 Tagen schlüpfen die Küken, Nach weiteren zwei bis drei Wochen sind die Jungen flügge. Im August ist der Pirol dann auch schon wieder aus unserem Markgräflerland verschwunden, zurück auf dem langen Weg nach Afrika.
Zur Zeit leben nur noch zwischen 40.000 und 90.000 Brutpaare in Deutschland und damit ist der schöne Vogel in die Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Vögel gerutscht. Wie für viele Vögel gilt der Verlust des Lebensraumes, der Biozideinsatz in Brut- Rast- und Überwinterungsgebieten und die illegale Jagd als größte Bedrohungen. Helfen Sie also mit, den Pirol zu erhalten.