Flussregenpfeifer
Charadrius dubius
Der Flussregenpfeifer, seitdem er Vogel des Jahres 1993 war, wird er von manchen auch Fluppi genannt, gehört zur großen Familie der Regenpfeifer und ist also eine Limikole. Allerdings eine, die nicht so schwierig zu bestimmen ist, wie manche Strandläufer, Wasserläufer oder Schnepfen. Sein ursprünglicher Lebensraum waren die Schotterinseln und flachen, kiesigen Ufer unverbauter Flüsse. Solche Brutstellen gibt es kaum noch, deshalb treffen wir ihn heute eher in “Lebensräumen aus zweiter Hand” wie Kiesflächen – sogar auf Flachdächern – oder Rohböden großer Baustellen möglichst mit Pfützen. Diese Pionierbiotope halten sich allerdings nicht lange, und so muss der kleine Regenpfeifer sich fast alljährlich neue Brutgebiete suchen. “Fluppis” sind Zugvögel, die zum Großteil südlich der Sahara überwintern. Oft schon im März kehren sie zurück und markieren mit auffälligen Balzflügen ihr Revier. Wie auf Rädern rollen sie, abrupt stehen bleibend über Schlamm-, Sand- und Kiesbänke und picken nach Insekten. Oberseits ist er schlammbraun, unterseits weiß gefärbt. Eine kluge “Färbung”! So ist er nämlich von oben – zum Beispiel von Greifvögeln – schlecht zu sehen, anderseits vergrößert sein Schatten nicht sein Profil, denn es ist durch die weiße Unterseite von der dunklen Oberseite getrennt. Über seine Kopffärbung sprachen wir schon. Ein schwarzes Stirnband ist durch einen schmalen weißen Saum vom erdbraunen Scheitel getrennt. Vom Schnabel bis zum Rücken zieht sich ein schwarzes Band über die Augen (Räubermaske) aus denen die Augenmit ihren zitronengelben Ringen hervorstechen. Die großen Augen, seine kugelige Gestalt, sein offenes Verhalten machen ihn zu einem der Publikumslieblinge, an den keine birdingtours-Beobachtergruppe achtlos vorübergeht.