Reiseverlauf

• Tag 1

  Der Zauber der Wiesenlandschaft

  

  Wir treffen uns mittags in Dingden und brechen nach einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee oder Tee auf zu einem ersten Beobachtungsgang in die Dingdener Heide. Diese weite Landschaft mit vielen Wiesen aber auch einigen Äckern, Hecken, kleinen Gehölzen beherbergt eine Fülle von Vogelarten. Wir spüren den Wind und können schon bei den ersten Schritten unsere Sinne bei der Entdeckung von singenden Schönheiten schärfen. Bei jedem Schritt entfernen wir uns von unseren Alltagssorgen und lernen durch leichte Übungen, wie wir uns nach außen wenden und die Probleme im Hintergrund immer kleiner werden lassen. Schwarzkehlchen, Wiesenpieper, Schafstelzen, Feldlerchen, Bluthänflinge sind Schönheiten, die wir erwarten und freuen uns über Brachvögel, Kiebitze, Brandgänse und andere Wasservögel. Die ersten singenden Baumpieper sprechen Auge und Ohr an, das bewusste Laufen auch auf unbefestigten Wegen stärkt unsere Sensomotorik. Wir werden etwa sechs Kilometer zurücklegen und sind zum Abendessen wieder im Klausenhof.

• Tag 2

  Zwillbrocker Venn

  

  Heute werden wir ein bedeutendes Schutzgebiet besuchen. Das Zwillbrocker Venn liegt fast auf der Grenze zu Holland. Hier besuchen wir die größte Lachmöwenkolonie Mitteleuropas. Im Schutz der tausenden Möwen hat sich die nördlichste Flamingokolonie der Welt angesiedelt. Sie besteht aus entflogenen Chileflamingos und Rosaflamingos und ihren Nachkommen. Nach dem Lärm des lärmenden größten binnenländischen Möwenkolonie Deutschlands genießen wir in einem Moor auf niederländischer Seite die Stille und Abgeschiedenheit eines renaturierten Moores. „Stille“ bezieht sich aber nur auf menschengemachte Geräusche, denn Wiesen- und Baumpieper, Schilfrohrsänger und viele andere Sänger werden unsere Sinne beschäftigen und das Gehen auf dem weichen, oft federnden Moorboden unsere Körperwahrnehmung schärfen. Mittags kehren wir in einem Gasthof in Zwillbrock ein (nicht inklusive) und je nach Zeitbudget unternehmen wir weitere Beobachtungen in der feuchten Wiesenlandschaft der Umgebung oder besuchen ein NABU-Schutzgebiet bei Bocholt. Im "Versunken Bokelt" können wir neben einer kleinen Sturmmöwenkolonie Austernfischer, Gänse und Enten, Haubentaucher und Kiebitze beobachten. Zum Abendessen sind wir pünktlich zurück in der Unterkunft. Je nach Wetterverhältnissen besteht später am Abend die Möglichkeit einer kurzen sinnlichen Nachtexkursion

• Tag 3

  Moor oder Rheinstrom

  

  Heute haben wir mehrere Möglichkeiten, die vom aktuellen Wetter aber auch vom Niederschlag im Winter abhängen. Hat es viele geregnet, besuchen wir ein Moor, ist der Wasserpegel in Moor und Sumpf zu niedrig, besuchen wir den Rheinstrom. In einem kleinen, sehr stimmungsvollen Moor, das direkt auf der Grenze zu Holland liegt, können wir einen kleinen Eindruck von der Aura eines richtigen Moores bekommen. Das Vogelkonzert am Morgen ist hier überwältigend. Mit wachen Sinnen können wir Goldammern, Baumpieper, Schwarzkehlchen und mit Glück singende Blaukehlchen entdecken.

• Tag 4

  Hotspot "Bislicher Insel

  

  Heute beobachten wir auf der "Bislicher Insel", einem großen Naturschutzgebiet direkt am Rhein. Hier sind es meist die „Vogelmassen“ die manchen Beobachtenden die Sprache verschlagen. Das Konzert von Lerchen, Wiesenpiepern, Kiebitzen, Flussregenpfeifer, Rotschenkel, die Balzflüge der Vögel, der Wind der durch Rheintal wehr, die ziehenden Wolken – ein Sinfoniekonzert. Auch die Suche nach weiteren Enten, Gänsen, Reihern und Löfflern schärft die Sinne. Hier in der Zugstraße des Rheintales ist vieles möglich. Nach dem gemeinsamen Genuss der „Abschiedssuppe“ verabschieden wir uns gegen 14 Uhr und fahren heim oder werden zum Bahnhof gebracht.