Das Bärenwaldprojekt in Alutaguse
Braunbären beobachten und Lebensraum schützen
Seit Jahren bietet birdingtours Reisen nach Estland an. Gemeinsam mit unseren Reiseleitern Andreas Weber, Bert Rähni und Peep Rooks durchstreifen wir die Wälder der „Western Taiga“, wandern über Regenmoore, durch Wacholderheiden und entdecken im Fischkutter unbewohnte Inseln der Ostsee. Wir besuchen verfallene Herrenhäuser und wuchtige Bischofsburgen und lernen viel über die Geschichte des Baltikums. Dabei ist uns der Schutz der Natur und der Tierarten schon immer besonders wichtig gewesen, denn die Schönheit unserer Reiseziele möchten wir nicht nur teilen sondern auch erhalten. Deshalb sind wir stolz an einemm ganz besonderen Artenschutzprojekt in Estland beteiligt zu sein.
Durch unser Engagement und Spendengelder konnten unsere estnischen Partner jetzt fast 100 Hektar Land erwerben und das „Alutaguse-Bärenwaldprojekt“ starten.
Die Region Alutaguse gehört zu den am dünnsten besiedelten Gebieten Estlands – eine Moor- und Waldlandschaft, wie sie nur noch selten in Europa zu finden ist. Neben Hasel-, Birk- und Auerhuhn kommen auch Steinadler, Habichtskauz und selbst der Bartkauz vor. Unter den Säugetierarten finden wir Flughörnchen, Luchse und Braunbären. So ist aus den zwanzig Braunbären zu Beginn des letzten Jahrhunderts heute eine starke und gesunde Population von bis zu 800 Tieren in Estland geworden.
Die Wälder der Region nahe am Peipussee unterliegen jedoch einem starkem wirtschaftlichen Druck. Vornehmlich durch die Forstindustrie. Besonders alte Wälder, in denen Dreizehenspecht, Schwarzstorch und Schreiadler leben, fallen häufig Kahlschlägen zum Opfer.
Der Wald im Projektgebiet bleibt jedoch unangetastet und kann sich ungestört entwickeln. Bären und Elche haben hier bereits ihre Winterquartiere gefunden. Immer öfter finden wir Spuren von Wölfen und sogar von einer Luchsfamilie.
Für die Beobachtung der Tiere wurde zudem eigens eine Hütte auf dem Projektgebiet gebaut, in der natürlich auch schon zahlreiche birdingtours-Gruppen übernachteten und sich vom Flair einer Nacht in der „Western Taiga“ verzaubern ließen. Hier können wir den Menschen zeigen wie schützenswert diese Tiere und ihr Lebensraum ist. Denn wer die Vielfalt mit seinen eigenen Augen betrachtet, kann ihren tatsächlichen Wert viel besser verstehen.
Durch den Zuspruch aus der Bevölkerung und Naturschutzorganisationen ermutigt, planen die Initiatoren weitere Projekte, so den Kauf angrenzender Waldflächen oder die Wiederherstellung eines ehemaligen Birkhahn-Balzplatzes. Hierzu müssen alte Gebäude abgerissen und Müll entsorgt werden. Ein Naturlehrpfad ist schon fertig. Hinzu kommen neue Beobachtungmöglichkeiten, deren Bau heimische Unternehmen aus den umliegenden Dörfern realisieren sollen.
Für die Umsetzung der Vorhaben wurde eigens der „Alutaguse Bear Forest Fund“ gegründet. Dadurch wird es möglich, das Projekt auch finanziell zu unterstützen. Unsere Partner in Estland und Andreas Weber geben Ihnen gerne weitere Auskünfte.