Tipps für die Bestimmung von Enten im Frühwinter
Jetzt sind die wieder da, die vielen gefiederten Gäste aus dem Norden und Osten unseres Kontinents, die auf unseren meist eisfreien Gewässern den Winter verbringen wollen. Dabei lassen sie sich – zu unserer großen Freude – fast alle gut beobachten. Denn Deckung finden sie auf den offenen Wasserflächen nicht.
Für alle Freundinnen und Freunde der gefiederten Welt bietet birdingtours für einige der schwieriger zu unterscheidenden Wasservogelarten hilfreiche Vogelbestimmungstipps an! Ich kann nur empfehlen, sie zu nutzen, denn das bewegte Bild ist eine sinnvolle Ergänzung zu den Zeichnungen in unseren Büchern und Apps!
Von Gründelenten und Tauchenten
Bei den Gründelenten gibt es kaum Probleme, denn die schwierigen Arten wie Knäkenten, die man leicht mit Krickenten verwechseln kann, sind jetzt in Afrika. Und bis auf die Löffelenten tragen jetzt die Erpel ihr vollständiges Prachtkleid. Manche männlichen Löffelenten sind noch in einem Zwischenkleid unterwegs, aber der riesige Schnabel macht sie eigentlich unverwechselbar.
Bei den Tauchenten kann es schwieriger sein. So werden vermutlich viele Bergenten im Binnenland nicht erkannt, weil man nicht mit ihnen rechnet. Und selbst wenn wir aufmerksam die Reiher- und Tafelententrupps durchmustern, können wir sie übersehen, wenn wir nicht mit ihnen rechnen oder die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale nicht im Kopf haben. Hier gibt es ein hilfreiches Bestimmungsvideo von birdingtours:
Verwechslungsgefahr bei Moorente und Reiherente
Es gibt noch zwei weitere Tauchentenarten, die schwierig zu unterscheiden sind. Das sind Moor- und Reiherente. Reiherentenmänner sind schwarz-weiß gefärbt und nicht mit den braunen Moorenten zu verwechseln. Bei den Reiherentenfrauen ist es schwieriger, denn da überwiegen wie bei beiden Geschlechtern der Moorente die Brauntöne und man muss auf Details, wie Unterschwanzdecken, Augenfarbe, Schnabel- und Kopfform achten. Ich habe mir angewöhnt bei „Reiherenten“ auf weiß strahlende Hecks zu achten. Das hört sich kompliziert an, aber unser Video zeigt, dass es nicht unmöglich ist:
Bestimmungstipps für die Eisente
Kompliziert geht es auch bei den Eisenten zu. Diese kleine hochnordische Entenart kommt hauptsächlich in der Ostsee vor und lässt sich bei unseren Reisen zwischen Oktober und April dort gut beobachten. Aber wenn wir sie auf der Nordsee oder gar im Binnenland entdecken wollen, müssen wir schon wissen, auf was zu achten ist. Eisenten mausern dreimal im Jahr, die anderen Enten nur zweimal. Deshalb können sie sehr unterschiedlich aussehen. Zudem zeigen beide Geschlechter der Eisente zur Brutzeit ein anderes Gefieder als im Ruhekleid. Und dazu kommen jede Menge „Übergangskleider“ und die Jungvögel sehen wieder anders aus. Wer sich mit der Eisente vertraut machen möchte, findet hier weitere Infos zur Vogelbestimmung und ein Erklärvideo.
Viel Spaß beim Bestimmen der wunderschönen Winterenten wünscht Euch
Thomas Griesohn-Pflieger