Naturschutz im Wiedehopf-Projekt in Höhbeck
Naturschutz spielt bei birdingtours schon seit je her eine große Rolle und so unterstützen wir gemeinsam mit unseren Gästen das Wiedehopf-Projekt in Höhbeck. Engagierte Naturschützer gründeten vor ein paar Jahren einen Landschaftspflegehof auf dem Höhbeck, um der stetigen Abnahme der Artenvielfalt hier entgegenzuwirken. Unsere Mitarbeiterin Julia Steuber war selbst vor Ort und berichtet Euch von dem wunderbaren Naturschutzprojekt.
Hier ist es ruhig und idyllisch. Noch vor wenigen Minuten zog ein Turmfalkenpärchen hier seine Kreise am Himmel und hin und wieder zerriss ein zögerlicher Ruf die Luft. Jetzt gerade ist es harmonische Still. Willkommen im Biosphärenreservat Elbtalaue. Genauer gesagt, in Höhbeck, wo Niedersachsen mit einem 327 Meter hohen Funkmast an der ehemaligen Grenze zur DDR einen Vorposten betrieb. Der Höhbeck an sich ist eine, 76 Meter aus der Elbniederung aufragende, Stauchendmoräne bei Gartow und ist ein absoluter Hotspot der Artenvielfalt. Der Grund dafür ist die vielfältige Bodenstruktur und die verschiedene Kleinklimazonen.
Rundgang durch das Naturschutzgebiet
Bei einem kleinen Rundgang werfe ich einen Blick auf den Nordhang. Dieser fällt steil zur Elbe ab und ist mit Hainbuchen und Eichen bewaldet. Einen halben Meter parallel zur Elbe fließt der renaturierte Thalmühlbach. Zwei Ruinen zeugen von einer alten Mühle und einem Gasthaus aus früheren Zeiten. Der Keller des Gasthauses dient als Fledermausquartier, in dem zehn verschiedene Fledermausarten nachgewiesen wurden. Auch sonst dienen die alten Steinmauern als Lebensraum für verschiedene Tierarten.
Der Südhang ist jedoch das eigentliche Schatzkästchen für die Artenvielfalt des Höhbeck. Einer der Gründe ist die vielfältige Bodenstruktur, denn hier stößt man auf Lehm, Kalk und Mergel mit Trockenrasen. Es liegen Mager- neben Trockenwiesen. Da die Landwirtschaft, ausgerichtet auf den Ertrag, oft keine Rücksicht auf den Erhalt von natürlichen Landschaftsflächen nehmen kann, gibt es hiervon nur noch sehr wenige in Deutschland. Stefan Reinsch schafft sie auf dem Höhbeck durch extensive Landwirtschaft und Schade oder Handmahd neu. Das bedeutet auch, dass hier und dort Erde aufgeschüttet wird, dass Bäume und Büsche nur mit Bedacht entfernt werden und der Boden teilweise nur soweit von Bewuchs befreit wird, dass lediglich die reine Mineralschicht zurückbleibt. Durch ein „natürliches Chaos“ verspricht sich Herr Reinsch unterschiedlichste Lebensräume für die verschiedensten Lebensformen zu schaffen.
Die Erfolge des Naturschutzprojekts
Und sein Plan geht auf, denn am Höhbeck zählt man mittlerweile rund 760 verschiedene Pflanzenarten, zwölf verschollene Bienen- und Wespenarten und auch die Entwicklung der Brutvögel im Bereich des Landschaftspfleghofes zeigt vielversprechende Erfolge. Wir verzeichnen 30 Brutpaare der Rauchschwalbe und neben dem Gartenrotschwanz begrüßen wir seit diesem Jahr auch den Wendehals im Projektgebiet Höhbeck.
Ich bin begeistert von dem Engagement von Stefan Reinsch und seinen Kollegen und hoffe, dass wir von birdingtours mit Ihrer Hilfe das Projekt weiterhin unterstützen können. Wenn Ihr mehr über das Projekt erfahren oder einen kleinen Betrag spenden wollt, findet Ihr hier mehr Informationen zu dem Wiedehopf-Projekt auf dem Höhbeck.