Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
Donaudelta, Dobrudscha und Karpaten im Spätsommer
Der Unterschied zu den Frühjahrsreisen besteht in der Andersartigkeit des Herbstzuges: Er verläuft zeitlich gestreckter, die Individuenzahl ist höher als im Frühjahr und an geeigneten Rastplätzen kann es zu großen Konzentrationen kommen – so bündelt sich etwa der pontische Zugweg entlang der westlichen Schwarzmeerküste. Bei Watvögeln lassen sich jetzt verschiedene Kleider und Zwischenkleider vergleichen: Adulte Vögel mausern ins Schlichtkleid, dazu kommt das Heer der Jungvögel im Juvenilkleid. Beim morgendlichen Horchen fallen östliche Spezialitäten wie Rotkehlpieper und Zwergschnäpper auf. Immer wieder bietet sich Gelegenheit zu Ausnahmebeobachtungen, manchmal von Raritäten wie z.B. einem Habichtskauz bei Tageslicht. Einen ganz besonderen Reiz übt die Flora aus: Durch die Wärme des Südens gibt es in den Karpaten und in den Feuchtgebieten eine Nachblüte sonst getrennt blühender Arten (z.B. Enziane im Bucegi und Schwanenblume im Donaudelta). Bei den Säugern z. B. den Braunbären ist die heikelste Zeit des Jahres vorbei: Jetzt bereitet man sich langsam wieder auf die Winterruhe vor. Bei Reptilien ist die Individuendichte enorm, so ist es wahrscheinlich, viele Eidechsen und Schlangen nebeneinander zu sehen. Die Vielfalt der kulinarischen Köstlichkeiten im Spätsommer ist groß: Wassermelonen, saftige Paprika und Tomaten in einer Hülle und Fülle, die man in Mitteleuropa nicht entdecken wird. Nicht zuletzt bietet sich jetzt im Spätsommer auch die Gelegenheit, im Schwarzen Meer zu baden.
Einige Zielarten:
Moorente, Rotfußfalke, Schreiadler, Schlangenadler, Zwergadler, Kurzfangsperber, Adlerbussard, Teichwasserläufer,Falkenbussard, Sumpfläufer, Teichwasserläufer, Odinshühnchen, Fischmöwe, Säbelschnäbler, Weißbartseeschwalbe, Habichtskauz, Blauracke, Bienenfresser, Weißrückenspecht, Balkanohrenlerche, Rotkehlpieper, Nonnenschmätzer, Zwergschnäpper.
Höhepunkte:
-
Biosphärenreservat Donaudelta: Bootsfahrten zu den Nahrungsgründen der Rosa- und Krauskopfpelikane
-
die Nehrungsinsel Sacalin mit Sichler, Löffler und 7 Reiherarten, Teichwasserläufer, Temminckstrandläufer, Sumpfläufer, Fischmöwe, Zwerg- und Halsbandschnäpper.
-
Trockengebiete der Dobrudscha: Uralte Granitmassive und Kalkstein-Atolle mit einer vielfältigen Steppenvegetation: Schrei-, Zwerg- und Schlangenadler, Adlerbussard, Kurzfangsperber, Nonnen- und Isabellschmätzer, Steinrötel und Brachpieper.
-
Steppenseen: Rotflügel-Brachschwalbe, Sumpfläufer, Seeregenpfeifer, Löffler, Wiedehopf, Bienenfresser, Blutspecht, Schwarzstirnwürger, Pirol und vieles mehr.
-
Kalkschluchten und alpine Matten in den Südkarpaten: Schreiadler, Mauerläufer, Alpensegler, Felsenschwalbe und Balkanohrenlerche. Abends können Braunbären am Luder beobachtet werden.
Kundenbewertung
4,9 / 5,0
Dauer: 11 Tage / 10 Nächte
Teilnehmer: 7 bis 14 Personen
Veranstalter: birdingtours GmbH
Reiseverlauf
-
Tag 1
Von Bukarest ans Schwarze Meer
Rotfußfalke (C. Moning) In einem bequemen Kleinbus geht es von Bukarest ostwärts Richtung Schwarzmeerküste. Die mächtige Donau wird bei Cernavoda überquert, ab hier fängt die Dobrudscha an. Auf Leitungen rastende Blauracken und einzelne Bienenfresserschwärme geben einen Vorgeschmack auf das Zuggeschehen in diesem artenreichen Landstrich. Gegen Abend haben wir Gelegenheit, noch eine Weile die Spektive auszupacken: Am Strachina- und am Hazarlac-See beobachten wir erstmals Wasser- und Watvögel, vielleicht sogar den ersten Sumpfläufer. Gegen neun Uhr abends beziehen wir für drei Nächte Quartier im türkisch geprägten Städtchen Babadag, das von bewaldeten Hügeln umgeben ist.
-
Tag 2
Steppengebiete und Lagune bei Histria
Raubseeschwalbe (C. Moning) Am Ortsrand von Babadag halten wir erstmal nach Greifvögeln Aussschau, die von Norden kommend, die Aufwinde der Babadagberge als Lift für die Weiterreise benutzen. Neben den hier ansässigen Adlerbussarden, Zwergadlern und Kurzfangsperbern erwarten wir auch Schwärme ankommender Wespenbussarde und Schreiadler, sowie einzeln ziehende Wiesen- und eventuell auch Steppenweihen. Nach einer guten halben Stunde Busfahrt gen Süden erreichen wir dann den Felsenpark von Cheia. Hier suchen wir unter anderem die jetzt im frischen Herbstgefieder kräftig schwarz-orange gefärbten Nonnensteinschmätzer, während die eher sandfarbenen Isabellsteinschmätzer „plötzlich“ aus Zieselbauten auftauchen und in der Steppe stehen. Die Ziesel selbst lassen sich am besten hier in der Talsohle zwischen uralten Kalkfelsen, ehemaligen Atollen, beobachten, nebst einer Vielzahl von südöstlichen Schmetterlingsarten wie dem Steppengelbling und der Steppen-Sonneneule. Die mächtige, bronzefarbene Kartoffelschrecke striduliert in den niederen Sträuchern. Ein Trupp farbenfroher Rotfußfalken macht kurz Jagd auf Großinsekten und zieht dann weiter, Brachpieper säumen den Weg. Am Nachmittag geht es noch ins Lagunengebiet, wo wir die antike Burgruine Histria besuchen, von der aus im warmen Abendlicht ein schöner Blick auf den Sinoe-See möglich ist – oft ziehen hier größere Scharen Purpur- und Rallenreiher aktiv über die Lagune nach Süden, auch streichen die ersten riesigen Fischmöwen vorbei, eine ursprünglich zentralasiatische Art, die mittlerweile im nördlichen Teil des Biosphärenreservats heimisch geworden ist.
-
Tag 3
Lagunen und Schwarzmeerküste bei Vadu
Säbelschnäbler (C. Moning) Noch vor dem Frühstück machen wir einen kurzen Spaziergang zum meist aus Orientalischer Hainbuche bestehenden Wald, um den morgendlichen Kleinvogelzug zu erleben. Vor allem die Balkanmeise kann hier am Waldrand auftauchen, Pirole und Blutspechte sind unterwegs und oft auch schon die ersten Greife über dem dicht bewaldeten Berg.
Vadu liegt am südlichen Ende eines sich verengenden Nehrungsstreifens – hier wimmelt es zur Zugzeit im Geäst der Ölweiden an Laubsängern, Grasmücken, Schnäppern etc.; anders als in Mitteleuropa sind hier Zwergschnäpper, Blassspötter und Schwarzstirnwürger häufige Durchzugsgäste (und Brutvögel). Direkt am Ortsrand wechseln sich natürliche und künstliche Feuchtgebiete, Steppen- und Riedvegetation und kleine Gehölzgruppen ab. Die Quellertümpel am Ortsrand sind ideal, um Limikolen zu studieren: alle Wasserläufer, darunter auch der in Deutschland seltene Teichwasserläufer, sind zu erwarten, mit etwas Glück auch Sumpfläufer und Odinshühnchen. Einzelne Familien von Lachseeschwalben jagen über den trockeneren Bereichen Heuschrecken und Eidechsen, immer ein piepsendes Junges im Schlepptau. Zu Mittag essen wir direkt am Schwarzen Meer, wo wir zum ersten Mal im ca. 24 Grad warmen Wasser baden können. Steppenmöwen lassen sich hier in allen Alterskleidern studieren, Brand- und Zwergseeschwalben sind stoßtauchend mit Fischfang beschäftigt, Schwarzkopf- und Zwergmöwen ziehen in kleineren Trupps die Küste entlang. Am Nachmittag besuchen wir nochmal die Tümpel bei Vadu und eventuell die Südbucht des Sinoesees, in der sich zu dieser Jahreszeit große Ansammlungen der Rostgans im Flachwasser ernähren. Auch sind Rosaflamigos möglich – seit wenigen Jahren ein Novum in der rumänischen Vogelfauna.
-
Tag 4
Babadagsee, Enisala, Murighiol und Donaudelta
Schreiadler (C. Moning) Heute geht es weiter Richtung Donaudelta. Unweit von Babadag halten wir am Waldrand nochmal Ausschau nach Zwerg- und Schreiadlern, erkunden die Weißdornbüsche nach Grasmücken, Schnäppern und Laubsängern, horchen auf die Rufe durchziehender Baum- und Rotkehlpieper und können am Ufer des Babadagsees Moorenten und Rohrsänger unter die Lupe nehmen. Auf dem vorgelagerten Berg neben der Burgruine von Enisala bietet sich ein herrlicher Rundumblick auf zwei Lagunen. Adlerbussarde ziehen ihre Kreise, vielleicht auch der eine oder andere Falkenbussard (die kleinere und kompaktere Unterart des Mäusebussards), Steinschmätzer und Grauammern bewohnen den Berg um die Ruine. Je nach Wasserstand besuchen wir anschließend das Naturschutzgebiet „Salzsee von Murighiol“ und nehmen im gleichnamigen Städtchen am Nordrand des Donaudeltas eine Mahlzeit zu uns, bevor wir samt Gepäck an Bord des Schiffes nach Sfantu Gheorghe gehen. Auf dem südlichen Donauarm lassen sich wunderbar Weißbart- und Weißflügelseeschwalben studieren, auch rasten oft Fischmöwen auf dem Wasser. Allgegenwärtig sind Scharen ziehender und Insekten jagender Bienenfresser unterwegs und alle möglichen Reiher stehen lauernd am Donauufer. In Sfantu Gheorghe beziehen wir in einer traditionellen Familienpension Quartier. Ab jetzt gibt es hauptsächlich leckeren Fisch…Am Spätnachmittag wird noch ein Spaziergang an den Ortsrand unternommen, wo unter anderem Rohrschwirle und mit etwas Glück auch Zitronenstelze und Kleines Sumpfhuhn auftauchen können.
-
Tag 5 - 6
Donaudelta 2 Tage
Rosapelikan (C. Moning) Das große Dorf Sfantu Gheorghe an der Mündung des gleichnamigen Donauarms hat einen ganz eigenen Reiz: die Dorfstraßen sind schmale Sandpisten. Die Einwohner, ukrainisch sprechende „Lipowaner“, leben heute sowohl als Fischer als auch vom Tourismus. Zu Fuß lassen sich hier verschiedene Biotope erkunden – rohrbestandene Kanäle, Schilfgebiete, ein Pappelwald mit viel Unterholz, das weidenbestandene Donauufer sowie Dünen mit Ölweiden- und Sanddornbewuchs - auch hier ist intensiver Kleinvogelzug zu bemerken, gute Übungsmöglichkeiten bieten sich bei den Morgenspaziergängen am Dorfrand.
An diesen zwei Tagen machen wir außerdem 2 Bootstouren: die eine zum „Roten See“, einem der großen natürlichen Seen im Inneren des Deltas und die andere in die Lagune von Sacalin. Sacalin ist ein schmaler Nehrungsstreifen, in dessen halboffener Lagune meist große Zahlen Enten sowie das gesamte Watvogelspektrum rasten und Nahrung aufnehmen. Hier kann man am besten fischende Rosapelikane beobachten, Seeadler mischen ab und an die großen Trupps auf. Auf den großen, stabilen Teppichen der Wassernuß hocken viele Rallenreiher als orange-braune Tupfen, oft auch Bruchwasserläufer, Kampfläufer und Grünschenkel, die man sonst nur auf dem Schlamm sieht. Außerdem sitzen auf diesen Schwimmblattteppichen auch die Jungvögel der Weißbartseeschwalben, die um diese Zeit noch gefüttert werden und Moorenten liegen erstaunlich getarnt dazwischen. An den Nachmittagen besteht die Möglichkeit, die Dorfumgebung auch individuell zu erkunden, die einen, um Blauracke, Wiedehopf und Steinkauz fotografisch zu „jagen“, die anderen, um im Strandcafe die Seele baumeln zu lassen und im Schwarzen Meer zu baden.
Acht Seeschwalben- und ebenso viele Möwenarten können hier rasten: von den grazilen Zwerg- bis zu den schweren Raubseeschwalben, von Zwergmöwe bis Fischmöwe. Die Bestimmung der Jungvögel der drei Sumpfseeschwalbenarten stellt eine Herausforderung dar – aber mit stetiger Übung bildet sich schnell ein Blick für die entscheidenden Details. Einige weitere fischfressende Arten (z.B. auch Fischadler) ziehen jetzt durch, andere profitieren von der reichen Kleinvogelwelt (z.B. zahlreiche Baumfalken, die jetzt als Familie auf Jagd gehen). Da die offenliegenden Schlammufer der kleinen Wasserarme sich jetzt erwärmen, kann man mit etwas Glück die Europäische Sumpfschildkröte entdecken. Abends sammeln sich über den Rohrwäldern viele Schwalben, auf die es zahlreiche Baumfalken abgesehen haben. Auch das „Sea-Watching“ vom Strand bei Sfantu Gheorghe ist meist lohnend – hier tauchen oft unerwartet seltenere Durchzügler auf – Pfuhlschnepfe, Regenbrachvogel, Knutt, Schmarotzerraubmöwe oder ein vor der Küste fischender Prachttaucher.
-
Tag 7
Macin-Gebirge
Blutspecht (C. Moning) Morgens steigen wir aufs Linienschiff und genießen ein letztes Mal die amphibische Welt des Donaudeltas; ab Mahmudia geht’s dann wieder per Bus Richtung Westen. Die Landschaft in der nördlichen Dobrudscha ist sehr abwechslungsreich, es wechseln Weinbaugebiete mit ausgedehnten ponto-mediterranen Laubwäldern, die nahezu mitteleuropäisch anmuten können, im nächsten Moment erscheinen trockene felsige Kuppen, um die Adlerbussarde kreisen. In einem Wäldchen aus Orientalischer Hainbuche, Flaum- und Zerreichen kehren wir zum Mittagessen ein, schauen dabei nach Pirolen, Balkanmeisen, Wiedehopfen und Blutspechten. Am Nachmittag machen wir eine 3-4-stündige Wanderung im Macin-Gebirge: der Macin ist eine uralte Bergkette, die am nordwestlichen Ende trotz seiner geringen Höhe von nur 480 m einen überraschend alpinen Eindruck macht – allerdings mit typischen Steppenarten. Wollsackverwitterte Granite stehen wie „Hinkelsteine“ in der Gegend – auf ihnen suchen wir nach dem Steinrötel.
Landschildkröten wandern manchmal über den Weg, Taurische Wieseneidechsen und Riesen-Smaragdeidechsen huschen in die Büsche. Hier brüten bis zu 4 Steinschmätzerarten, auch der schmucke Nonnenschmätzer. Immer wieder geht der Blick nach oben – auch hier sind ziehende Weihen, Schrei-, Schlangen- und Zwergadler zu erwarten. Abends überqueren wir die Donau nach Braila, einer lebendigen Balkanstadt, wo wir Quartier in einem direkt an dem riesigen Strom gelegenen Hotel beziehen
-
Tag 8
Steppenseen des Baragan
Alpenbraunelle (K. Gauger) In unmittelbarer Nähe zur Großstadt befindet sich ein in den letzten Jahren sehr lohnender Steppensee, der rumänisch einfach „Salzsee“ heißt. Diesen besuchen wir also sehr bald nach unserem Start auf die große Überfahrt in die Karpaten und nach Siebenbürgen. Sowohl hier als auch auf den anderen Steppenseen des Baragan, die wir flexibel je nach Wasserstand und jährlichem „Angebot“ an Rastbeständen von Wasservögeln noch anfahren werden (Movila Miresei, Balta Alba, Ianca), können enorme Mengen nordischer Enten rasten (noch einmal studieren wir in Ruhe die braunen Schlichtkleider), hier lassen sich auch die verschiedenen Strandläufer inklusive Sumpfläufer meist sehr gut vergleichen, Dunkelwasserläufer und Kampfläufer sind oft zu Hunderten auf der Wasserfläche verteilt, dazu Säbelschnäbler, Stelzenläufer und die hier brütenden Seeregenpfeifer. Oft kommt hier noch die eine oder andere Watvogel- oder Entenart dazu, die man in der Dobrudscha verpasst hat. Während wir saftige Melonen verspeisen, können in den Alleebäumen nochmals Blauracken, Wiedehopfe, Pirole und Schwarzstirnwürger gezählt werden.
Am späten Nachmittag überqueren wir die Karpaten und werden schließlich in Wolkendorf (rumänisch: Vulcan) zünftig mit einem Pflaumenschnaps empfangen. Hier in der „Sachsenscheune“, einer großen Familienpension mit großer Terasse und Garten, wird unser Quartier für die letzten drei Tage sein. Hier herrscht ein völlig anderes Klima, die Wiesen sind noch grün – alte Bergwälder halten die Feuchtigkeit und beherbergen eine reichhaltige Flora.
-
Tag 9
Zarnesti-Klamm und abendlicher Bärenansitz
Mauerläufer (C. Moning) Nach dem Frühstück wandern wir vormittags zu Füßen des Königssteins, in der Zarnesti-Klamm. Die meisten Vogelarten sind uns aus Mitteleuropa vertraut, wie Misteldrossel und Tannenhäher. Möglich sind hier aber auch Mauerläufer, Alpensegler und Felsenschwalben. Einen Hauch von Heimat zaubern die in den Hängen rauschenden Buchenwälder herbei. Viele kalkliebende Blumen, wie der hübsche Schwalbenwurz-Enzian, klammern sich an die Felsen. Hirschzunge und seltene Lebermoose stehen an feuchten Stellen, darunter auch östliche Florenelemente wie der Herzblättrige Beinwell. Am Nachmittag machen wir einen kleinen Spaziergang auf dem extensiv beweideten Muscel-Berg, der einen wunderbaren Ausblick ins Burzenland bietet – so heißt die Hochebene zwischen verschiedenen Gebirgsmassiven, die am Eingang des Bran-Passes wie ein Zugtrichter für Zugvögel und die jetzt ebenfalls ziehenden Abendsegler wirkt. Oft rasten noch einige Weißstörche auf den Wiesen und Schreiadler, die zu Fuß Jagd auf Eidechsen machen – insgesamt ein sehr idyllischer Ort.
Nach Kaffee und Kuchen in Zernen/Zarnesti fahren wir hinauf zur Bärenhütte, wo meist mehrere Braunbären auftauchen. Spannend sind die Verhaltensweisen und Interaktionen dieser sonst meist als Einzelgänger lebenden Großsäuger.
-
Tag 10
Alpine Matten und uralte Wälder
Steinschmätzer (C. Moning) Vom Luftkurort Sinaia aus fahren wir mit der Seilbahn auf einen Höhenrücken des Bucegi-Massivs, auf über 2000 m. Beim Spazieren auf den alpinen Matten begegnen uns Bergpieper und Steinschmätzer, wir halten aber vor allem Ausschau nach der hier brütenden Spezialität – der schmucken Balkan-Ohrenlerche. Auch jetzt blühen noch große Anemonen und die Hänge leuchten von östlichen Rhododendren-Arten. Danach nehmen wir in der Bergstation einen zünftigen Lunch zu uns. An der Waldgrenze suchen wir nach Ringdrossel und Alpenmeise. Man braucht schon etwas Glück, um Seltenheiten wie Weißrückenspecht, Dreizehenspecht oder tagsüber einen Habichtskauz zu Gesicht zu bekommen. Unter riesigen Weißtannen, Buchen und Fichten finden sich Hochstaudenfluren, die floristisch schon in den Balkan und den Kaukasus überleiten: Mannshohe Große Telekien entfalten jetzt im Spätsommer ihre volle Pracht. Auf Wunsch kann am Nachmittag das Hohenzollern-Schloß Pelesch besucht werden.
-
Tag 11
Abreise
Rallenreiher (C. Moning) Noch einmal sehen wir auf der Fahrt zum Flughafen einen kleinen Querschnitt der Landschaften und Lebensräume dieser Reise: von den siebenbürgischen Hutweiden nördlich der Karpaten, über die Felsen des Bucegi, bis hinein in die Agrarsteppe der rumänischen Tiefebene bei Ploiesti. Kurz vor dem Flughafen machen wir noch einmal Rast an einem schwimmblattreichen Teich und können ein letztes Mal Weißbart-Seeschwalben, Rallenreiher und Moorenten beobachten.
Enthaltene Leistungen
- Flug ab/ bis Frankfurt in der Economy-Class (andere Abflughäfen auf Anfrage, ggf. mit Aufpreis)
- 10 Übernachtungen in Mittelklassehotels und Pensionen
- Vollpension
- Transport im Kleinbus
- Mit dem Schiff ins Donaudelta
- Professionelle, deutschsprachige und landeskundige Reiseleitung
- Artenliste
- Reisebericht
- Spende Paramelis-Projekt, mehr unter: https://www.birdingtours.de/ueber-uns/vogelschutz/das-moorschutzprojekt-paramelis-in-litauen-paramelis/
Nicht enthaltene Leistungen
- Nicht erwähnte Verpflegung
- Zusatzleistung für Flugreisen: Rail & Fly Ticket, Sitzplatz, Spezialverpflegung, etc. (auf Anfrage und gegen Aufpreis – bei Buchung bitte angeben)
- Persönliche Ausgaben & Trinkgelder
- Reiseversicherung (gerne beraten wir Sie persönlich)
Artenliste
Reiseberichte
-
Anreise
Sie können bei dieser Reise auch mit der Bahn oder mit dem Bus anreisen, wenn Sie ungerne fliegen. In dem Fall werden wir Ihnen den Reisepreis entsprechend reduzieren.
-
Gruppengröße und Mindestteilnehmerzahl
Bei allen Reisen ist die minimale und die maximale Teilnehmerzahl angeführt. Die Mindestteilnehmerzahl ist bis 3 Wochen vor Reisebeginn zu erreichen. Auch wenn diese Zahl nicht erreicht wird, versuchen wir die Reise durchzuführen. Wir bitten Sie dann, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Sollte nur ein Platz zum Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl frei sein und die Buchung von zwei Personen gemeinsam eingehen, werden wir die Gruppengröße um eine Person erweitern.
Ausrüstung
- Gültiger Personalausweis
- Elektronische Flugtickets
- Fernglas
- Falls vorhanden, unbedingt Spektiv und Stativ
- wasserfeste Sandalen (z.B Teva) oder Wasserschuhe
- Schnelltrocknendes Hemd und Hose (Bootsfahrten können mit Spritzwasser verbunden sein!)
- Regenschutz
- festes Schuhwerk, mögl. gut eingelaufen
- Rucksack oder kleine Tasche für Tagesbedarf
- Sonnen- und Mückenschutz
- kleine Reiseapotheke
- Bestimmungsbuch - wir empfehlen: Svensson et al. – "Der Kosmos-Vogelführer" und "Was fliegt denn da?“ von Barthel/Dougalis ebenfalls von KOSMOS. Für Einsteigende: "Grundkurs Vogelbestimmung" von Moning, Griesohn-Pflieger, Horn erschienen bei Quelle & Meyer.
Generelle Hinweise
- Anforderungen der Reise: geringe Anforderungen, wandern bis 5 km
- Diese Reise ist nicht speziell für FotografInnen konzipiert. Die Beobachtung steht hier im Vordergrund. Fotografieren ist möglich, jedoch nicht, wenn es mit extremen Störungen für Natur oder Mitreisende verbunden ist. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an Ihre Reiseleiterin oder Ihren Reiseleiter. Gerne weisen wir auf unsere speziellen Fotoreisen hin, sie sind hier zu finden: https://www.birdingtours.de/fotoreisen-natur-und-tiere/
Zahlungsmodalitäten
- Höhe der Anzahlung in % des Reisepreises: 20%
- Restzahlung in Tagen vor Reisebeginn: 28 Tage
- Letzte Rücktrittsmöglichkeit durch den Veranstalter: Bei Nichterreichen der Mindestbeteiligung kann birdingtours bis spätestens 28 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten. In der Regel informieren wir unsere Kunden aber früher und bieten Alternativen an.
Hinweis zu den Zielarten
Auf unseren Reisen beobachten wir die Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum und können Ihnen nicht garantieren, alle hier aufgeführten Zielarten auf der Tour zu sehen. Unsere Reiseleiter bemühen sich, Ihnen so viele Vogelarten wie möglich zu zeigen.
Eignung unserer Reisen für Personen mit eingeschränkter Mobilität
Bei unseren Naturreisen handelt es sich um Reisen, die für Personen mit eingeschränkter Mobilität grundsätzlich nicht geeignet sind. Sollten Sie bezüglich der Anforderungen unsicher sein, sprechen Sie uns bitte unbedingt vor der Buchung an.
Reisebewertungen
Rumänien Herbst 2023
Ein birdingtours Gast , reiste am 03.09.2023, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
Gut gefallen hat mir, dass wir grundsätzlich unterschiedliche Landschaften besucht haben, Dobrudscha, Karpaten. Meine Erwartungen hinsichtlich der Vogelwelt wurden nahezu vollständig erfüllt. Das Hotel in Braila sollte ersetzt werden. Es gibt dort sicher bessere Quartiere. Reiseleiter Lou erwies sich als ausgesprochen kundig, nicht nur was die Vogelwelt betrifft, sondern auch bzgl. der Pflanzenwelt und der Landeskunde.
Große Vogelvielfalt erlebt
Lisa Hoffmann , reiste am 03.09.2023, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
Meine erste Birdingtours-Reise - der Reiseleiter Lou Bertalan hat ein umfangreiches Wissen zur Fauna&Flora Rumäniens. Sehr viele Vogelarten wie Pelikane, Baumfalken, Blauracken konnte ich so zum ersten Mal erblicken. Die zehn Tage vergingen wie im Flug, da es so viel zu entdecken gab.
Sehr erkenntnisreiche Reise
Peter S. , reiste am 03.09.2023, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
Ein überwältigender Aufenthalt im Donaudelta mit einem Reiseleiter, den man im Wilden Westen erschossen hätte: ER WUSSTE ZUVIEL!!! Die unfassbaren Kenntnisse über die Vogelwelt und die gesamte Natur und Geschichte des Landes waren umwerfend. Einfach eine Reise, die sich lohnt - auch wenn Reisebeschreibung und Realität nicht unbedingt deckungsgleich waren.
Rundherum gelungen
Ein birdingtours Gast , reiste am 03.09.2023, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
Ich habe viele neue Arten kennen gelernt. Eines der Highlights war sicherlich das Donaudelta. Wo gibt es sonst noch eine Gegend in Europa, die man nicht mit dem Auto erreichen kann? Die Beobachtungen vom Wasser aus waren faszienierend und entspannend zugleich. Der Reiseleiter war absolut kompetent, nicht nur in Sachen Vögel, sondern auch der übrigen Fauna und Flora.
Rumänien
Gabriela Spielmann , reiste am 03.09.2023, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
An der Reise gefallen hat mir, dass wir einen Einblick in sehr unterschiedliche Landschaften erhalten haben. Die ornithologischen Kenntnisse des Guides und die Fähigkeiten die zahleichen Vögel zu bestimmen waren beeindruckend. Im Gegensatz zu den organisatorischen Fähigkeiten. Ich hatte die Reise nicht nur der Vogelbeobachtungen wegen, sondern auch aufgrund der weiteren Angebote gemäss Programm gebucht. Daher war ich erstaunt, dass die Reisegruppe gefragt wurde, ob sie die Bärenbeobachtung tatsächlich wolle - was sie tat. Zu meinem Unwillen wurden zudem die "Draculaburg" und das Hohenzollenburg diskussionslos vom Guide aus dem Programm gestrichen. Die Hotels / Unterkünfte waren von sehr unterschiedlicher Qualität.
Andreas u.Martina Kaiser
Andreas Kaiser , reiste am 03.09.2023, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
Rundum schöne Reise. Ein sehr guter Reiseleiter mit sehr viel Fachwissen über Vogelwelt, Land und Leute.
-
Marianne de Trey , reiste am 29.08.2022, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
-
Eine abwechslungsreiche Reise
Bri Esser , reiste am 29.08.2022, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
Die besuchten Gebiete waren recht unterschiedlich und dadurch vielfältig. Wir hatten letztlich Glück, einen regnerisch-windigen Tag im Donaudelta abzukriegen und damit das Schwarze Meer in einer tollen Stimmung, die selbst alltägliche Kormorane zu einem Highlight machte. Die Artenvielfalt war toll; so manchen Greifvogel, den wir auf dem Zug sahen, hätte ich gerne von nahem gesehen, aber birden ist nun mal kein Zoobesuch. Die Pelikane waren meist recht fern, aber selbst da schon sehr beeindruckend. Auch wenn wir an manchen Tagen viel fahren mussten war das durch die eingestreuten Beobachtungsaufenthalte bereichernd. Weit über 100 Purpurreiher im Nachmittagslicht ziehen zu sehen war nur einer von vielen wunderschönen und bleibende Eindrücken. Die ausgewählten Landschaften waren schön und auch die Beobachtungen und Erklärungen anderer Tiergruppen und Pflanzen interessant. Und Lou Bertalan ist ein hervorragender Reiseleiter. Er kann genau beschreiben, worauf bei der Bestimmung der einzelnen Vogelarten geachtet werden muss, kennt sich auch mit Insekten, Reptilien, Pflanzen, der Landeskunde und ich weiß nicht, womit noch alles aus.
Kontrastreiches Rumänien
Karin Ahlert , reiste am 02.09.2021, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
Die Reise durch Rumänien war sehr abwechslungsreich. Die karge Landschaft im Süden mit erstaunlich vielen Vögeln und Insekten hat mich zuerst etwas geschockt. Aber dann fuhren wir ins Donaudelta, wo die grösste zusammenhängende Schilffläche Europas zu finden ist. Wir haben Bootstouren unternommen und dabei Pelikane, diverse Reiherarten, Eisvögel, Seeschwalben und Limikolen gesehen. Die letzte Etappe der Reise führte in die Berge nach Siebenbürgen. Wir sahen zahlreiche Greifvogelarten, fanden die seltene Balkanohrenlerche. Ein weiteres Highlight der Reise war die Beobachtung von freilebenden Braunbären, die wir bei einer Fütterung beobachten konnten, das Verhalten der Tiere war beeindruckend. Reiseleiter Lou war sehr souverän und kannte alle Vögel und Insekten bei ihren lateinischen und deutschen Namen. Seine Begeisterung an der Welt der Vögel und Insekten war ansteckend und inspirierend. Insgesamt wieder mal eine sehr schöne Vogelreise!
Vogeltraumwelt in Rumänien
Ingrid Terfloth-Hoett , reiste am 29.08.2021, Rumänien: Bilderbuchnatur im Südosten
Nie hätte ich gedacht, dass die Vogelwelt in Rumänien so vielfältig ist. Von den grandiosen Greifvögeln zu einer Vielzahl von Limikolen, Seeschwalben, Möwen und einer Vielzahl von Singvögeln. Besondere Highligts waren die Pelikane und die auch als Überraschung zu beobachtenden Flamingos. Aber nicht nur die Vögel, auch die unterschiedlichen Landschaften wie auch die Beobachtung der Bären in den Karpaten gehörten zu dieser Reise. Ein außerordentlich kundiger Reiseleiter, auch vertraut mit der Kultur und Geschichte des Landes begleitete uns.