Lou Bertalan
birdingtours

Reiseleiterprofil

2019-Lou-Bertalan-birdingtours-Reiseleiter

Lou Bertalan

Jahrgang 1969, Schauspieler und erfahrener Feldornithologe, der seit 40 Jahren in Deutschland lebt. Er ist in Rumänien aufgewachsen, hat diese Reisen konzipiert und bereits mehrfach erfolgreich geleitet.

Er ist nicht nur ein Kenner von Fauna und Flora, sondern wird Ihnen auch Land und Leute näher bringen. Unter anderem hat er am rumänischen Brutvogelatlas mitgearbeitet.


Fragen & Antworten

  • Wann wurdest du geboren und wo wohnst du?

    Geboren bin ich am 28.11.1969 in Hermannstadt, Siebenbürgen (gehört zu Rumänien) und lebe jetzt seit fast 20 Jahren in Stuttgart.

  • Erzähl uns doch kurz was über dich und deinen Weg zu den Vögeln…

    Durch meinen Vater erwachte mein Interesse an Tieren und Pflanzen allgemein, und ich las früh die Bücher von Konrad Lorenz. Im Alter von 11 Jahren lernte ich Werner Klemm kennen, einen Ornithologen in meiner Heimatstadt, der gerade die "Ornis Siebenbürgens" schrieb, ein Grundlagenwerk, zu dem ich damals ganz stolz auch Daten liefern durfte. Mit ihm ging ich dann oft auf Exkursion, beringte Vögel, besorgte mir einen englischen "Peterson" und ein russisches 8x 30 Fernglas. Kurzum - ich war "infiziert". In den kommenden Jahren gab es fast keinen Tag an dem ich nicht draußen war, um Vögel zu beobachten. Von Anfang an führte ich ein ornithologisches Tagebuch und lernte schnell die lateinischen Namen.

  • Was machst du beruflich?

    Seit 1997 bin ich Bühnenschauspieler, meist am Theater der Altstadt in Stuttgart.

  • Was begeistert dich an der Vogelbeobachtung am meisten?

    Die Vögel an sich faszinieren als eine herausragende Tiergruppe: Sie sind überall zu sehen (einem Vogelbeobachter wird es nirgendwo langweilig...), sind sehr mobil (können fliegen!!!), es gibt sie überall auf dem Globus, damit sind sie die erfolgreichsten Wirbeltiere und: sie sind die direkten Nachfahren eines Zweiges der Dinosaurier. Die Vogelbeobachtung ist in einer Gruppe von Gleichgesinnten ein tolles soziales Erlebnis - es gibt viel auszutauschen und man kann dies direkt am "Anschauungsobjekt" in der Natur tun, wo es sowieso am schönsten ist. Dann ist natürlich auch noch die Jagd nach seltenen/besonderen/noch nicht gesehenen Arten als Schmankerl zu nennen.

  • Bist/warst du aktiv im Vogel- und/oder Naturschutz tätig, wenn ja, wo?

    Bereits in der Jugend war ich vielfach in der Naturschutzjugend (damals DBV, jetzt NABU) tätig, auch als Jugendgruppenleiter: Arbeitseinsätze zur Biotoppflege im mittleren Neckarraum, Nistkastenkontrolle, Schmetterlingskartierung Baden-Württemberg etc.
    Während meiner Zivildienstzeit im Eriskircher Ried am Bodensee nahm ich an der Bodensee-Brutvogelkartierung 1990-91 teil, später arbeitete ich am Rumänischen Brutvogelatlas 2004 mit. 2012 kartierte ich für den NABU die Brutvögel des Schloß- und Rosensteinparkes in Stuttgart, um ornithologische Daten gegen das Neubauprojekt des Bahnhofs "Stuttgart 21" zu liefern. Zur Zeit mache ich ab und an ornithologische Führungen, beteilige mich an Zugvogel-Planbeobachtungen und an der alljährlichen Wasservogelzählung.

  • Seit wann leitest du Reisen für birdingtours?

    Seit Mai 2005.

  • Welche Reisen leitest du für birdingtours?

    Ich leite neben den beiden Rumänienreisen (im Mai und im September) auch Sardinien, Kasachstan, Gotland und Lauwersmeer.

  • Welche dieser Reisen ist deine Lieblingstour?

    Es gibt keine Lieblingstour. Sie sind alle sehr unterschiedlich und alle in ihrer Art schön.

  • Was ist der größte Reiz für dich, birdingtours-Reisen zu leiten?

    Der Reiz einer birdingtours-Reise besteht zum einen in der immer neuen Konstellation der Gruppe - immer wieder entsteht in kurzer Zeit eine mehr oder weniger eingeschworene Gemeinschaft von Gleichgesinnten auf einer abwechslungsreichen Tour. Zum anderen sind es die von Jahr zu Jahr unterschiedlichen Wetterbedingungen und damit auch Unterschiede im Artenspektrum, es ist also die Mischung an Verläßlichem (das kenn ich gut und kann es dadurch auch vor Ort vermitteln) und Unerwartetem (extreme Trockenheit oder Überschwemmungen führen zu spannenden Anpassungsmechanismen der Natur). In den letzten Jahren bereitet mir auch die Teamarbeit mit meinem Freund Uwe Roth großes Vergnügen - es ist schön, sich in vielerlei Beziehungen auf einen echten Freund verlassen zu können. Uwe ist Arzt und fährt den zweiten Bus auf der Tour.

  • Was ist das Besondere an birdingtours-Reisen?

    Die Klientel der Gäste ist sehr unterschiedlich, dennoch sind es immer naturbegeisterte Menschen, die echtes Interesse zeigen, ein Land und seine reizvollen Naturlandschaften kennen zu lernen. Dabei gehen viele auch "durch dick und dünn"; oft bilden sich auch neue Freundschaften, so dass ich noch mit einigen Leuten aus verschiedenen Jahren Kontakt halte oder diese untereinander. Auf birdingtours-Reisen ist man auch kulturell meist sehr nah an den jeweiligen Leuten vor Ort, man lernt Gepflogenheiten, Sprache und Infrastruktur des Landes eben nicht in Pauschalreise-Hotels oder abgeschotteten Resorts kennen, sondern im unmittelbaren Bereich der Naturlandschaften, oft in kleineren Unterkünften wie Familien-Pensionen.

  • Was war deine bisherige Highlight Beobachtung auf einer Reise?

    Da gibt's soo viele... Gleich auf der ersten Tour, im Mai 2005, entdeckten wir z.B. eine Weißbartgrasmücke in den Sanddorn- und Ölweidenbüschen im Donaudelta. Das war der Zweitnachweis dieser Art für Rumänien und konnte fotographisch dokumentiert werden!

  • Welcher ist dein Lieblingsvogel?

    Wäre zwar schön, einen zu nennen, mittlerweile habe ich aber keinen mehr...früher war es der Bluthänfling, heute bin ich eher "Großmöwen-verrückt."

  • Welche Vogelbeobachtung ist dein größter Wunsch?

    Auch da bin ich eher gelassen und freue mich auf alles Neue, dennoch wäre natürlich ein Löffelstrandläufer oder eine Reliktmöwe ein Ausflippen wert!

  • Welches Fernglas benutzt du?

    Ein 10 x 42 Ultravid von Leica.

  • Was für ein Spektiv bringst du auf deine Touren mit?

    Ein Kowa TSN 883 (25-60 x 88mm).

  • Was wünschst du dir von deinen Gästen?

    Gute Laune, echtes Interesse, Humor, Gemeinschaftsgeist (also "ein gutes Miteinander"), Einbringen von eigenen Qualitäten in die Gruppe (z.B. das Teilen von Spezialkenntnissen), Hilfsbereitschaft wenn Not am Mann ist und möglichst auf die Anweisungen des Gruppenleiters hören :).

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