Eleonorenfalke
Falco eleonorae
Am Mirador de Es Colomer an der Nordküste stehe ich mit dem Fernglas und schaue übers Meer. Dann sehe ich eine Feder vom Wind, der gegen die Felswand weht, empor getragen. Ein große helle Feder, vermutlich von einer Möwe, und dann fällt ein eleganter Vogel mit schmalen und langen Flügeln fast wie Mauersegler aus der Wand und stößt auf die Fender, umkurvt sie, lässt sich fallen, steilt mit dem Gegenwind wieder hoch, gibt der Feder einen Schlag mit einem Flügel, rüttelt über ihr und verschwindet wieder hinter der nächsten Felsnase. Ein junger Eleonorenfalke gibt eine kurze Vorstellung, die ich nie vergessen werde. Diese überaus eleganten Flieger brüten an Küsten des Mittelmeeres und des Afrika vorgelagerten Atlantiks mit einem starken Schwerpunkt in der Ägäis. Es sind meisterhafte Flieger, die ihre Kinder mit den Zugvögeln ernähren, die aus Europa übers Mittelmeer nach Afrika fliegen. Deshalb brüten sie erst im Spätsommer.