LBV Reise: Camargue, Crau und Alpilles

LBV Reise: Camargue, Crau und Alpilles

Frankreich

LBV Reise: Camargue, Crau und Alpilles

Blaue Küsten und Rosaflamingos

In der Provence, wo die Rhone ins Mittelmeer mündet, hat sich eine der faszinierendsten Sumpflandschaften Europas entwickelt. In der Camargue findet man Dünen und Sandstrände, Brackwassersümpfe mit großen Gewässern und Salzwiesen (gerade hier grasen die berühmten weißen „Wild“-Pferde und schwarzen Rinder der Camargue), weiter im Landesinneren Süßwassersümpfe, oftmals auch Reisfelder und andere landwirtschaftliche Flächen, schließlich die Rhone mit Auwaldresten. Im Frühjahr ist die Vogelvielfalt hier besonders groß: Noch sind Durchzügler und Wintergäste aus nördlicheren Gefilden anzutreffen, aber auch viele der mediterranen Vögel sind schon wieder in ihren Brutgebieten angekommen. Die Camargue stellt z.B. auch für bayerische Wiesenbrüter einen wichtigen Rast- und Überwinterungsplatz dar. So wurden hier mehrfach von uns besenderte Brachvögel festgestellt.

Östlich der großen Rhone schließt sich eine für Europa besonders eigentümlich Landschaft an – die Crau, eine Steinsteppe voller Leben, wie man sie eher in Nordafrika erwarten würde. Diese Landschaft, vor tausenden Jahren Mündungsdelta der Durance, ist zwar vielerorts durch den Menschen stark verändert und zerstört – es gibt aber immer noch einige Bereiche, in denen man die heimliche Steppentierwelt mit Glück beobachten kann.

Nach Norden hin wird die Crau von den Alpilles begrenzt – die „kleinen Alpen“ sind ein schroffes, landschaftlich daher sehr beeindruckendes Gebirge. Hier leben schon viele der typischen Vogelarten der französischen Gebirge, und jetzt im April blühen in diesem Kalk-Gebirge viele sehr schöne Pflanzen, besonders auch diverse Orchideenarten.

Unsere Unterkunft liegt in einem kleinen Dorf in der östlichen Camargue, nahe bei einigen der besten Schutzgebiete. Wir werden die Vogelwelt, Amphibien, Reptilien, Insekten und weitere Gliederfüßer sowie markante Pflanzen in den Fokus nehmen.

Neben den zahlreichen naturschutzfachlichen Aspekten werden wir auch die kulturellen Besonderheiten dieses vielfältigen Reiseziels kennenlernen: Salzgewinnung, Anbau von Reis, Wein, Oliven und Obst. Die Region war aber auch in früheren Zeiten schon besiedelt. So gibt es zahlreiche Zeugnisse der römischen Besiedlung. Auch in den folgenden Jahrhunderten wurden in der Region viele markante Bauwerke errichtet, die untrennbar mit der Landschaft und ihrer Nutzung verbunden sind.

Höhepunkte

  • Camargue: Rosaflamingo, Seiden-, Kuh-, Rallen- und Silberreiher, Sichler, Schwarzkopfmöwe, Zwergseeschwalbe, Stelzenläufer, Säbelschnäbler sowie Brillengrasmücke oder Dünnschnabelmöwe.
  • Crau: Blauracke, Triel, Zwergtrappe, Spießflughuhn, Steinschmätzer, Kurzzehenlerche, Steinkauz oder Rötelfalke.
  • Alpilles: Blaumerle, Felsenschwalbe, Alpensegler, Provence- und Weißbartgrasmücke, Schmutzgeier, Habichts- und Schlangenadler.

Einige Zielarten:

Rosaflamingo, Seidenreiher, Kuhreiher, Rallenreiher und Purpurreiher, Sichler, Rötelfalke, Schmutzgeier, Schlangenadler, Zwergtrappe, Triel, Dünnschnabelmöwe, Weißbartseeschwalbe, Spießflughuhn, Bienenfresser, Blaumerle, Kurzzehenlerche, Brillengrasmücke und Weissbartgrasmücke. Mittelmeerlaubfrosch, Perl- und Smaragdeidechse, Sumpfschildkröte, Scolopender, Schmetterlingshaft, Orchideen wie das Purpurknabenkraut und der Violette Dingel.

Reisecode: CAMLBV
Dauer: 10 Tage / 9 Nächte
Teilnehmer: 16 bis 20 Personen
Veranstalter: birdingtours GmbH

Reiseverlauf

  • Tag 1

    Anreise und Ankunft

    Kuhreiher (G. Dienst)

    Der Bus wird ab Nürnberg oder Hilpoltstein fahren.

  • Tag 2

    Nördliche Camargue: Reihervielfalt in Süßwassersümpfen

    Purpurreiher (C. Moning)

    Am ersten Tag werden wir zunächst in der Nähe unserer Unterkunft um Le Sambuc beobachten und dann das Schutzgebiet La Capellière besuchen. Schmale Pfade und Beobachtungshütten erlauben intime Einblicke in typische Lebensräume der Camargue: Salzmarsch, Schilfröhricht, kleine Gewässer. Neben Limikolen, Enten oder gar einer Zwergrohrdommel können mit Glück hier auch Sumpfschildkröten, Mittelmeer-Laubfrösche oder Nutrias beobachtet werden. Danach beobachten wir an den Salins de Giraud und einem Strand mit Lagunen an der Rhône-Mündung.
    Auf dem Weg dorthin fahren wir auf einem Damm entlang flacher Gewässer – an ihren Ufern könnten sehr nah Zwerg- oder Alpenstrandläufer, See- oder Sandregenpfeifer zu sehen sein. Flamingos und Stelzenläufer sind mit Sicherheit zu beobachten – vielleicht auch Dünnschnabelmöwen?

  • Tag 3

    Arles Markt und Stadt

    Trauerschnäpper (C. Moning)

    Arles hat etwa 50.000 Einwohner und liegt rund 40 Kilometer südlich von Avignon an der Rhône. In der über 2.500 Jahre alten Stadt gibt es mit dem Amphitheater, den Konstantinthermen und der Nekropole von Alyscamps viele bedeutende römische Bauwerke.

    Am Morgen besuchen wir einen der schönsten Märkte der Provence. Es erstreckt sich über zwei Kilometer unter einer Platanenallee und ist voller Gerüche und Farben. Hier gibt es alles: Obst und Gemüse, Käse, Blumen und Gewürze, Fleisch, Würste und Fisch, Honig, alles frische und regionale Produkte, aber auch Kleidung und Kunsthandwerk.

    Nachmittags können wir auf eigene Faust die attraktive historische Innenstadt erkunden und auch auf den Spuren Vincent van Goghs wandeln, der hier ein Jahr verbrachte und viele Gemälde schuf.

  • Tag 4

    Mas du Rousty, Camarguemuseum und Rundweg durch Reisfelder und Sümpfe

    Alpenstrandläufer (P. Meister)

    Das Camargue-Museum zeichnet die Entwicklung der menschlichen Aktivitäten im Rhône-Delta nach. Ein 3,5 Kilometer langer Rundwanderweg auf dem Gebiet des „Mas du Pont de Rousty" mit Erklärungstafeln, Aussichtspunkten und Beobachtungshütte führt durch eine vielfältige Landschaft, die uns insbesondere den Reisanbau erläutert. In den Reisfeldern, den Weidegebieten, Sümpfen und Schilfröhrichten werden wir Reiher, Sichler, Bienenfresser und verschiedene Seeschwalbenarten beobachten.

    An einem Kanal südlich von Arles fand Vincent van Gogh ein Motiv, das ihn an seine niederländische Heimat erinnerte: die Zugbrücke "Pont de Langlois". An dieser markanten Brücke werden wir einen Zwischenstopp einlegen.

  • Tag 5

    Alpillen und Les Baux de Provence

    Purpurhuhn (C. Moning)

    Heute fahren wir in die Alpilles – die Gebirgslandschaft der „kleinen Alpen“ - und erwandern die Gegend um Les Baux im Bereich des Berges La Caume. Bunte Pflanzenvielfalt, viele Insektenarten und spannende Vogelarten wie Provencegrasmücke, Felsenschwalbe und Alpensegler erwarten uns. Am Vormittag, wenn die Thermik langsam besser wird, ist eine gute Zeit für Greifvogelbeobachtung – und in den Alpilles kommen spektakuläre Arten vor: Schmutzgeier, Habichts- und Schlangen- und manchmal auch Zwergadler sowie Wanderfalke. Im Frühling blühen hier Zistrosen und Orchideen wie das Purpurknabenkraut und der Violette Dingel.

    Nachmittags ist der Besuch der Hugenottenfestung Les Baux vorgesehen.

    Les Baux de Provence

    Im 13 Jahrhundert entstand auf dem Felsvorsprung von Les Baux eine imposante Burganlage. Durch ihre natürliche Einbettung in den Felsen und ihre Höhenlage bot die Festung guten Schutz und eine weite Sicht auf das Umland. Das Château des Baux-de-Provence erstreckt sich über eine 5 Hektar große Fläche und steht vollständig unter Denkmalschutz. Als letzter Ausläufer der Alpillen bietet der Felsen einen atemberaubenden Ausblick auf die Provence, von Aix bis Arles, und darüber hinaus. Im Umfeld werden Oliven, Aprikosen, Wein und Gemüse angebaut, immer wieder unterbrochen von kleinen Wäldchen, Säumen und Felsgruppen. Im Gelände des Chateaux lassen sich mit Glück Blaumerle, Alpensegler, Felsenschwalbe und Zwergohreule beobachten.

    https://www.lesbauxdeprovence.com/de/chateau-des-baux-de-provence/

  • Tag 6

    Kleine Camargue mit Réserve Naturelle La Scamandre, Aigues Mortes und Salins d’Aigues mortes

    Triel (C. Moning)

    Westlich der kleinen Rhone liegt die Petite Camargue. Wir besuchen zunächst die Reserve Naturelle Scamandre. Hier brüten besonders viele Sichler und alle Reiherarten, die in der Camargue vorkommen. Auch das Purpurhuhn brütet nach einem Auswilderungsprojekt jetzt regelmäßig hier. In den weiten Schilfgebieten hier wie auch an den benachbarten Etangs kommt auch der Mariskenrohrsänger vor. Mittags machen wir Pause in der historischen Altstadt von Aigues-Mortes mit seiner beeindruckenden Stadtmauer. Nachmittags besichtigen wir die größten Salzgärten im Mittelmeerraum, in denen sich mittlerweile auch die 13.000 Brutpaare umfassende Flamingokolonie befindet.

  • Tag 7

    Geröllsteppe Crau (und Museum in Saint Martin de Crau)

    Schmutzgeier (C. Moning)

    Die Crau zeigt größtenteils ein ganz anderes Gesicht als die Camargue. Als ehemaliges Flussdelta ebenso flach, ist es heute aber ein karger Trockenlebensraum, eine Steinsteppe, allerdings voller Leben.

    Wir fahren in den Bereich einer der besterhaltenen Steinsteppenflächen in der Crau, Peau de Meau. Hier hat die Stiftung Europäisches Naturerbe größere Flächen erworben, die noch traditionell mit winterlicher Schafbeweidung genutzt werden. In einem Schafstall ist ein Beobachtungsstand eingebaut.? Hier kommen noch die oftmals schwer zu beobachtenden Arten wie Triel, Zwergtrappe, Kalander- und Kurzzehenlerche oder Spießflughuhn vor. Aber auch Scolopender – eindrucksvolle Hundertfüßler -, Skorpione oder Jungtiere der großen Perleidechse lassen sich mit Glück unter Steinen entdecken.

    Auf dem Weg ins Gebiet bestehen gute Chance auf die Beobachtung von Blauracken.

  • Tag 8

    Les Saintes Maries de la Mer: Fahrradtour auf dem digue à la mer, Ornithologischer Park Pont de Gau

    Zwergdommel (C. Moning)

    An diesem Tag unternehmen wir zunächst eine Fahrradtour am „Digue à la mer“ östlich von Les Stes-Maries-de-la-Mer. Zwischen Meer und Salzmarsch können wir seltene Vögel entdecken: Seeschwalben, Flamingos, Seeregenpfeifer - vielleicht sogar Brillengrasmücken und Dünnschnabelmöwen.

    Nachmittags besuchen wir den „Parc Ornithologique de Pont de Gau“. Hier brüten an den Gewässern des Parks Reiher, Sichler, Schwarzkopfmöwen, Zwergseeschwalben und Stelzenläufer, denen man aus nächster Nähe beim Brutgeschäft zusehen kann. Von den Hides und Wegen aus sind zahlreiche weitere Vogelarten sowie Sumpfschildkröte und Libellen zu beobachten. Highlight sind die Flamingos, die sich hier so sicher fühlen, dass sie aus wenigen Metern erlebbar sind.

  • Tag 9

    Marais du Vigueirat und Abbaye de Montmajour

    Felsenschwalbe (C. Moning)

    Heute führt uns der Weg in das 1200 ha große Schutzgebiet „Marais du Vigueirat“, das viele typische Camargue-Landschaften – u.a. Stier- und Pferdeweiden - umfasst und wo es gute Chancen gibt, Arten wie Rallenreiher, Zwergdommel und Lachseeschwalbe und vielleicht sogar den Häherkuckuck zu sehen, die an anderen Stellen der Camargue nicht so gut regelmäßig zu beobachten sind. In diesem Gebiet können aber auch mit hoher Wahrscheinlichkeit Sumpfschildkröten beobachtet werden.

    Auf unserer Weiterfahrt kommen wir an Wiesen vorbei, wo es besonders gute Chancen gibt, Zwergtrappen – vielleicht auch balzend – zu beobachten.

    Abtei von Montmajour

    Die ab 948 auf einem Felsen errichtete Benediktinerabtei von Montmajour ist ein außergewöhnliches architektonisches Ensemble, das von 1000 Jahren wechselvoller Geschichte und Architektur zeugt. Die Abtei beherrscht die Ebene der Crau vor den Toren der Camargue.

    https://www.provence-info.de/sehenswuerdigkeiten/abtei-montmajour/

  • Tag 10

    Rückfahrt

    Silberreiher (C. Moning)

Enthaltene Leistungen

  • 9 Übernachtungen in einem Mittelklassehotel
  • Vollpension (Mittagessen Lunchpakete)
  • Führungen und Eintritte laut Programm
  • Bereitstellung eines Leih-E-bikes
  • An/ Abreise und Fahrten vor Ort mit einem komfortablen Reisebus mit Fahrer
  • Professionelle, deutschsprachige und landeskundige Reiseleitung
  • Artenliste
  • Reisebericht

Nicht enthaltene Leistungen

  • Nicht erwähnte Verpflegung
  • Persönliche Ausgaben & Trinkgelder
  • Eigene An- und Abreise
  • Reiseversicherung: https://www.birdingtours.de/service/reiseversicherung/
  • Anreise

    Gemeinsame Anreise aus dem Raum Nürnberg mit dem Reisebus.

  • Gruppengröße und Mindestteilnehmerzahl

    Bei allen Reisen ist die minimale und die maximale Teilnehmerzahl angeführt. Auch wenn diese Zahl nicht erreicht wird, versuchen wir die Reise durchzuführen. Wir bitten Sie dann, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Sollte nur ein Platz zum Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl frei sein und die Buchung von zwei Personen gemeinsam eingehen, werden wir die Gruppengröße um eine Person erweitern.

Ausrüstung

  • feste Schuhe (keine Gummistiefel)
  • kleine Reiseapotheke
  • wetterfeste, unauffällige Kleidung
  • Sonnen- und Mückenschutzzmittel
  • Fernglas und (wenn möglich) Spektiv
  • Bestimmungsbuch - wir empfehlen: Svensson et al. – "Der Kosmos-Vogelführer" und "Was fliegt denn da?“ von Barthel/Dougalis ebenfalls von KOSMOS. Für Einsteigende: "Grundkurs Vogelbestimmung" von Moning, Griesohn-Pflieger, Horn erschienen bei Quelle & Meyer.

Generelle Hinweise

  • Anforderungen der Reise: geringe Anforderungen, wandern bis max. 5 Km auf ebenem Gelände, außer eine Wanderung leichte Steigung auf gut ausgebautem Weg.
  • Änderungen, die den Charakter der Reise nicht beeinflussen, sind zwar nicht vorgesehen, wir behalten sie uns aber vor. Nehmen Sie das Detailprogramm als Vorschlag, aber nicht als Checkliste. Wenn das Programm umgestellt wird, dann nur zu Ihren Gunsten!
  • Diese Reise ist nicht speziell für FotografInnen konzipiert. Die Beobachtung steht hier im Vordergrund. Fotografieren ist möglich, jedoch nicht, wenn es mit extremen Störungen für Natur oder Mitreisende verbunden ist. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an Ihre Reiseleiterin oder Ihren Reiseleiter. Gerne weisen wir auf unsere speziellen Fotoreisen hin, sie sind hier zu finden: https://www.birdingtours.de/fotoreisen-natur-und-tiere/

Zahlungsmodalitäten

  • Höhe der Anzahlung in % des Reisepreises: 20 %
  • Restzahlung in Tagen vor Reisebeginn: 28 Tage
  • Letzte Rücktrittsmöglichkeit durch den Veranstalter: Bei Nichterreichen der Mindestbeteiligung kann birdingtours bis spätestens 28 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten. In der Regel informieren wir unsere Kunden aber früher und bieten Alternativen an.

Hinweis zu den Zielarten

Auf unseren Reisen beobachten wir die Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum und können Ihnen nicht garantieren, alle hier aufgeführten Zielarten auf der Tour zu sehen. Unsere Reiseleiter bemühen sich, Ihnen so viele Vogelarten wie möglich zu zeigen.

Eignung unserer Reisen für Personen mit eingeschränkter Mobilität

Bei unseren Naturreisen handelt es sich um Reisen, die für Personen mit eingeschränkter Mobilität grundsätzlich nicht geeignet sind. Sollten Sie bezüglich der Anforderungen unsicher sein, sprechen Sie uns bitte unbedingt vor der Buchung an.

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