Wintervögel: Kuscheln gegen die Kälte
Thomas Griesohn-Pflieger
Wenn es so richtig kalt ist, hilft auch im Tierreich nur eins: Kuscheln gegen die Kälte! Dann rücken selbst Einzelgänger unter den Vögeln wie Gartenbaumläufer oder Zaunkönige zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen.
Bei tagelangem Nachtfrost bilden sie Schlafgemeinschaften und trotzen in Gruppen eng aneinander gekuschelt der Kälte. Damit alle davon profitieren können, werden regelmäßig die Plätze getauscht: Jeder rückt einmal in die warme Mitte. Dieses Phänomen wurde auch bei Zaunkönigen und den kleinsten heimischen Singvögeln, den Wintergoldhähnchen, beobachtet.
Immer wieder gibt es Berichte von Baumläufern, die an Häusern Schlafgemeinschaften bilden. In der einer Nische am Hausgiebel, in der Überdachung von Eingangstüren oder hinter Klappläden suchen sie dann gemeinsam Schutz. Je tiefer die Temperaturen sinken, desto mehr Vögel finden sich zusammen, um Energie zu sparen. Baumläufer bilden „Schlafrosetten“, bei der die Vögel die Köpfe zusammen stecken und aufgeplustert einen Kreis formen.
Die Überlebensstrategie „Kuscheln“ ist wichtig, denn in einer einzigen Winternacht kann ein etwa meisengroßer Vogel bis zu zehn Prozent seines Körpergewichtes verlieren! Das Tier muss viel Energie verbrauchen, um die Körpertemperatur zu halten.