Uganda – die Perle Afrikas
In seinem 1908 veröffentlichten Buch „ My Africa journey“ beschrieb Sir Winston Churchill Uganda als : „… ein Land, das durch Schönheit, gute Böden, üppige Vegetation, eine reiche Tierwelt und ein angenehmes Klima geprägt ist. Uganda ist wahrhaftig die Perle Afrikas !“.
Als ich Anfang der 90ger zum ersten Mal Uganda bereiste und selbst die Vielseitigkeit dieses Grünen Landes mit seinen äußerst freundlichen Menschen erlebte, bestätigte sich für mich Churchills Fazit. Uganda hat mich gepackt und ich fühlte gleich, dass mehrere Reisen mit dem Ziel die Tierwelt, aber speziell die Vogelwelt genauer zu erkunden, folgen würden.
Eine Reise folgte der anderen und ich wünschte mir meine Faszination für dieses Land speziell aber für seine Vogelwelt, mit Gleichgesinnten eines Tages teilen zu können. Mit Freunden bereiste ich 2017 über einen längeren Zeitraum nochmal das ganze Land und dabei entstand der Gedanke für birdingtours eine Vogelbeobachtungstour auszuarbeiten. Dieses war jedoch nicht so einfach wie gedacht, denn: wie packt man die Vielfältigkeit Ugandas, speziell aber seiner Vogelwelt, in eine zwei Wochen Reise? Es wurden schlussendlich zwei Reisen, eine die den Westen und Süden abdeckt und die zweite die in den Osten und Norden führt. Im birdingtours Reiseprogramm sind diese als: „Uganda - die Perle Afrikas“ und „Uganda - Afrika Pur“ zu finden. Beide Reisen ergänzen sich sehr gut da die Habitate und somit die Vogel- und Tierwelt unterschiedlich sind.
Die Vielfalt der Vogelwelt Ugandas – 1280 Arten wurden identifiziert, ist vorwiegend auf das Klima, geografische Lage, Topografie, den großen Seen sowie dem Nil zurückzuführen. In den offenen Buschgebieten und Savannen im Norden und Süden des Landes ist die Vogelbeobachtung relativ einfach. In Uganda habe ich bei meinen ersten Reisen erfahren, dass Regenwald birding schon etwas komplizierter ist. Trotz der 400 Arten die in Regenwäldern des Landes vorkommen, ist die Vogeldichte nicht so groß wie im offenen Buschland. Die Beobachtung erfordert viel Geduld. Die Vögel sind oft scheu und lassen sich nur kurz blicken bevor sie wieder im Unterholz oder in den Baumkronen verschwinden. Aber die Einzigartigkeit der Vögel die man im Regenwald sieht und hört, kompensiert alle Mühe.
Die großen Seen – der Viktoriasee und die Seen im westlichen afrikanischen Graben an der Grenze zur DR Kongo bilden sehr spezielle Habitate. Dann gibt es noch den Viktoria Nil der vom Viktoriasee aus den Norden Ugandas durchquert und in den Albertsee mündet. Ab hier und mit dem Beginn der lange Reise zum Mittelmeer wird er zum bekannten Weißen Nil.
Die Sümpfe Ugandas gehören zu den wenigen in Afrika wo der Schuhschnabel noch vorkommt und gut zu beobachten ist. In der Vergangenheit wurde er von den Fischern als Konkurrenz gesehen und bejagt. Als diese jedoch merkten, dass Touristen Interesse an den Vogel haben und mehr Geld mit Führungen als mit der Fischerei zu verdienen ist, wurde die Jagd stark reduziert. Heute kann man ihn wieder in den Mabamba Sümpfen bei Entebbe, am Weißen Nil im Murchison National Park, in den Lugogo- und Ziwa Sümpfen beobachten.
Auf den birdingtours Reisen besuchen wir mehrere National Parks. Obwohl der Fokus der Reisen die Vogelwelt ist, haben wir die Möglichkeit eine Vielzahl Wildtiere zu beobachten, darunter auch die begehrten „Big Five“ – Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe und Leopard. Ein beeindruckendes Erlebnis ist für mich immer wieder das Gorilla oder Schimpansen Trekking. Für die Anstrengungen im steilen und nassen Regenwald - speziell bei den Gorillas, wird man bei dem Anblick dieser sanften und mächtigen Tiere, entschädigt.
Bei der Suche nach den besten Vogelbeobachtungsgebieten und nach ganz speziellen Vögeln waren die freundlichen Menschen in den verschiedenen Regionen Ugandas mir sehr behilflich. Die Farbenfrohen Dörfer und Märkte widerspiegeln die Fröhlichkeit ihrer Bewohner. In Uganda gibt es 14 Stämme mit verschiedenen Sprachen und Kulturen die heute friedlich miteinander leben.
Was mich in Uganda immer wieder sehr positiv beeindruckt ist, dass lokale Communities stark in die Arbeit der National Parks und sonstigen Naturschutzgebieten involviert sind bzw. selber Projekte ins Leben rufen. Als z.B. 1993 der Kibale Nat. Park gegründet wurde, ist die dort lebende Bevölkerung an den Rand des Parks umgesiedelt worden. Hier haben sie sich organisiert und als Community Schutzgebiete geschafft in denen Vogelbeobachtungs-, Botanische- und Primaten- Führungen sehr erfolgreich angeboten werden. Mit den Einnahmen wird die Dorfschule und eine kleine Klinik finanziert. Im Bwindi Regenwald der wegen den wachsenden Berggorilla- und Schimpansenpopulationen bekannt ist, haben Dorf- Gemeinschaften Lodges gebaut. Sie profitieren hiermit vom Tourismus und sorgen dafür, dass die Bestände der Menschenaffen stabil bleiben, denn ohne Gorillas und Schimpansen – kein Tourismus.
Uganda bietet gute touristische Infrastrukturen, ohne jedoch überlaufen zu sein. Mittlerweile habe ich einige Reisen für birdingtours nach Uganda geleitet und es ist erfreulich zu sehen, dass die Gäste glücklich sind und durchweg meine Begeisterung für dieses schöne Land, teilen.
Volker Sthamer